Heini Pestalozzi – Arzt, Familienvater, Theaterfreund

In der Reihe der Portraits von Familienmitgliedern, die in den e-Newsletters und in den Pestalozzi-News erscheinen, entstand in gemeinsamer Arbeit der Text mit der Geschichte von Heini Pestalozzi, die hier zusammengefasst ist. – Alle Portraits von lebenden Pestaluzen sind mit einem Angebot an die Familie verbunden: Heini lädt zu den unregelmässig stattfindenden Anlässen in seinem Rietmann’schen Haus in Neunkirch ein.

Heini ist in Zürich aufgewachsen. Er gehört zum Familienzweig der «Männedorfler». Seine Vorfahren hiessen ausser Pestalozzi Wagner, Rohner und Bindschedler; man findet unter ihnen Aerzte, Pfarrer, einen Missionar, einen Anstaltsleiter, einen Spinnereidirektor und Weinhändler, einen Gymnasiallehrer. Heini erinnert sich lebhaft an die «Hüttenchilbi» auf der familieneigenen Wiese am Zürichsee, wo sich einmal im Jahr mehrere Familiengenerationen zu einem grossen Fest trafen.

Schon als Gymnasiast kam Heini mit dem Theater in Berührung. Er schuf bald ein eigenes Marionettentheater, schrieb Texte, schnitzte Puppen, kleidete sie und spielte mit Brüdern und Freunden Aufführungen im Elternhaus. Sein Vater fand dann aber, er solle «öppis rächts» lernen, und so studierte er Medizin.

Heini wurde Arzt mit Leib und Seele. 1960 konnte er eine Praxis in Neunkirch übernehmen. Er war ein vielbeschäftigter und mutiger Landarzt und traute sich vieles zu, was heute der Allgemeinpraxis versagt ist, so Hausgeburten, Curetagen, Armbrüche, Kinderbeinbrüche oder Sterbephasen ohne Spital.

Schon früh fand er seine Liebe zur schönen Regina Kutter. Sie heirateten, als Heini noch studierte. Den beiden wurden zwei Söhne und zwei Töchter geschenkt. Beide Söhne wurden Aerzte, eine Tochter Schauspielerin und die andere Bratschistin wie die Mutter. Leider erkrankte Regina an Brustkrebs, als sie in Neunkirch das «Doktorhaus» bauten. Sie starb 1974. – Alle vier Kinder gründeten Familien; und Heini ist stolz auf acht gute Enkel.

Schon bald während seiner beruflichen Tätigkeit holte Heini das Theater ein. Er schrieb hunderte von Produktionen zu allen möglichen Anlässen, auch mehrere Festspiele für Neunkirch sowie etliche weitere Theaterstücke. Er verfasste nicht nur Texte sondern stellte auch unzählige Masken vor allem aus Latex her.

Bei Aufgabe der Praxis im Jahr 2000 verkaufte er das Doktorhaus seinem Nachfolger und erwarb in der Altstadt von Neunkirch das barocke, herrschaftliche Rietmann’sche Haus. Dort wohnt er nun, in direkter Nachbarschaft zu Claudia Ernst, seiner Lebenspartnerin seit 23 Jahren. Der grosse Raum im Erdgeschoss wird für Theater, Konzerte, Seminare, Kurse, Lesungen, Volkshochschule-Veranstaltungen, Versammlungen, Feste, Essen etc. genutzt. Es sind bald 150 Anlässe seit 2001. Heini nennt das sein umweltfreundliches Altershobby.

Wer von den Pestaluzen einmal an einem Anlass im Rietmann’schen Haus teilnehmen möchte, schreibe eine E-Mail an h.pestalozzi@bluewin.ch.

Dieter (Mü)

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